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Friedenskirche

Die evangelische Kirche in Hollfeld ist die „Friedenskirche“ in der Stephanusstraße 2, 96142 Hollfeld.

Es gibt mehrere eigene Parkplätze unterhalb der Kirche bzw. Gemeinderäume. Die Kirche ist von den Parkplätzen über einige Stufen zu erreichen und stufenlos von der Fliederstraße seitlich über den Kirchhof. Den Eingang der Kirche erreicht man vom Kirchhof über eine kleine Stufe. Direkt unterhalb der Kirche befinden sich die Gemeinderäume mit einer Küche und einer Toilette.

Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen!

Die Friedenskirche ist eine Zeltkirche: ihr Grundriss ist quadratisch mit einem Spitzdach, das im Kirchenraum bis nach oben hin offen und mit Holz verkleidet ist. Auf Holzbänken finden geteilt durch einen Mittelgang im Kirchenraum etwa 150 Menschen Platz.

Auf der Empore innen über dem Eingang können nur noch ein paar BesucherInnen um die Orgel herum sitzen. Im vorderen Bereich der Kirche nimmt der Altarraum fast die ganz Breite der Kirche ein: in der Mitte aus zwei Steinblöcken gefügt der Altar mit einer Stufe davor, links davon der Kanzelstein etwas erhöht über zwei Stufen zu betreten und rechts davon der Taufstein auch aus einem Stein gehauen. Links und rechts befinden sich im Altarraum jeweils noch zwei Sitzbänke. Direkt hinter dem Altarraum führt eine Tür in die Sakristei.

Die Kirche schmücken Bilder des Hollfelder Künstlers und ehemaligen Kunstlehrers Klaus Maier. Er hatte einige Jahre nach der Einweihung das große „Tauben-Bild“ hinter dem Altar geschaffen.

Kirchen-Bilder von Klaus Maier

Zu den beiden anderen Bildern an den linken und rechten vorderen Seitenwänden, die im Jahr 2011 installiert wurden, schreibt Klaus Maier: „Nachdem ich in den 90iger Jahren bereits die Altarwand mit dem Motiv der Friedenstauben gestaltet hatte, war es für mich logisch, auch für die Seitenwände das Friedensthema erneut aufzugreifen und weiterzuentwickeln. Hierzu boten sich idealerweise zwei visuell ausdrucksstarke Episoden an: 1. Der Neue Bund zwischen Gott und Menschheit, der sich in einem Regenbogen versinnbildlicht (1. Mose 9,12ff.), 2. Das Dankesopfer von Noah, das in einem Altar mit Flammen sein Symbol findet (1. Mose 8,20).

Die Formensprache der Wandgestaltungen ist zugleich realistisch und abstrakt und umspannt somit auf überzeugende Weise das ganze Spektrum an Ausdrucksvielfalt, das heutzutage in der Gegenwartskunst möglich ist. Mit dieser überraschenden Kombination von Modernität und Konservativismus befriedigt meine Wandgestaltung Bedürfnisse und Erwartungen einer breitgefächerten Gemeinde. Denn damit werden sowohl jene Gläubige angesprochen, die sich an gegenständlichen Sinnbildern orientieren als auch solche, die eher eine geistig-abstrakte Formensprache vorziehen.

Das eigene Gotteshaus

Aus dem Platzmangel heraus und mit dem Wunsch nach mehr Eigenständigkeit wurde die Idee einer eigenen evangelischen Kirche in Hollfeld geboren. Ende 1963 wurde der „Evangelische Kirchbauverein Hollfeld und Umgebung“ gegründet.
Da das geeignete Baugrundstück bereits 1962 ausgesucht worden war, konnte es Anfang 1964 erworben werden. Nach zähen Verhandlungen mit der Landeskirche durfte der Bau des Gotteshaus nach den Plänen des Architekten Hacker aus Thurnau beginnen.
Am 28.Juni 1966 grub der damalige Pfarrer Erich Schmidt den ersten Spatenstich, die Grundsteinlegung erfolgte am 21.August 1966.

Zuvor aber hatten viele Sammler, Spender und Sponsoren für den finanziellen Grundstock gesorgt: die „Opferbereitschaft“ im Landkreis Ebermannstadt (wozu Hollfeld damals noch gehörte), das Entgegenkommen der anderen Kirchengemeinden, ja sogar der katholischen Bevölkerung war groß. Die Stadt Hollfeld schließlich stiftete die drei Glocken für die neue Kirche.

Besonderen Einsatz und Verdienst am Bau des Gotteshauses hatten neben vielen engagierten Mitarbeitern und Gemeindegliedern Pfr. Erich Schmidt, der Lektor und Kirchenvorsteher Georg Reichel und die Fabrikantin Marga Bischoff gezeigt.

Die Friedenskirche im Wandel der Jahre

Über die 40 Jahre ist einiges in und an der Friedenskirche verändert, ergänzt und renoviert worden. Erinnert sei hier einmal an die künstlerische Gestaltung des Altarraumes, d.h. an das Wandbild hinter dem Altar, das 1992 angebracht wurde. Nach einigem Hin und Her zwischen Kirchengemeinde und Landeskirchenamt konnte der Hollfelder Kunsterzieher Klaus Maier das Gemälde fertigstellen.

Es wurden auch einige Bau- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt: 1977 erklang endlich die neue Kirchenorgel – bis dahin mußte man sich mit einem Harmonium begnügen. Die Befestigung des Parkplatzes nebst Zufahrt fand statt im Jahr 1987, wobei die Stadt Hollfeld einen nicht geringen Zuschuß beigab. Schon 1985 war der eine Teil des Grundstücks neben der Kirche für einen Kinderspielplatz der Stadt überlassen worden. Aus Kostengründen (anfallende Erschließungskosten) und Gemeindestrukturänderungen im Dekanat Thurnau wurde dann auch der ursprünglichen Gedanken an ein Pfarrhaus neben der Kirche aufgegeben. So wurde ein großer Teil des neben der Kirche liegende Grundstückes nach einigem Hin und Her 1990 der Stadt verkauft. Zu dieser Zeit wurden auch der Turm und die Fenster der Kirche saniert. Der Jugendraum erfuhr 1998 eine ausführliche Verschönerung.

Die letzte große Maßnahme wurde 2001 umgesetzt: der Vorhof, die Fassade, die Wege (Rollstuhlrampe), die unteren Außenmauern mit den Lichtschächten, das Dach und die Elektroinstallation wurden erneuert oder renoviert, zudem kamen neue Sitzpolster auf die Kirchenbänke. Seit Ende letzten Jahres erstrahlt nun der Kirchenraum dank einer vielgelobten neuen Beleuchtung in frischem Glanz. Demnächst wird ein zweiter, oberer Kanalanschluss installiert, da bei starkem Regen die Wassermassen nicht schnell genug abfließen können und bereits zwei Mal die Gemeinderäume überflutet haben.

Ein Zuhause für Familien bot die Friedenskirche über ein Jahrzehnt dem Familienzentrum „Wigwam“. Seit 1998 fand es zuerst provisorischen Unterschlupf in unseren Gemeinderäumen, hat sich über die Jahre als feste soziale Größe in der Kinder- und Familienbetreuung in Hollfeld etabliert. Inzwischen hat es sein Zuhause am Marienplatz in Hollfeld gefunden. Vor Jahrzehnten wurden die Gemeinderäume der Friedenskirche auch für die Stadt zur Nutzung für eine Kindergartengruppe zur Verfügung gestellt bis der Städtische Kindergarten gebaut wurde. Aktuell nutzt in Abstimmung mit der „Beratungsstelle Suchtfragen der Diakonie Bayreuth“ in Hollfeld eine Selbsthilfegruppe für Alkoholkranke mit einer wöchentlichen Zusammenkunft unsere Gemeinderäume.

Sanierungen und Neues

Seit etwa 2010 wurde die Sanierung des Fussbodens des Kirchenraumes der Friedenskirche akut: Manche Platten lösten sich aus dem Estrich und wurden zu Stolperfallen. Nachdem der Kirchenvorstand eine Grundsanierung des gesamten Fussbodens in Angriff nehmen wollte, konnte im Sommer 2014 die Renovierung der vorderen Hälfte des Bodens (Altarraum bis zur ersten Bank) umgesetzt werden.

Nach längeren Überlegungen und auch Gemeindebefragung hatte sich der Kirchenvorstand bereits 2010 für die Erstellung von zwei Bildern des ehemaligen Kunstlehrers Klaus Maier aus Hollfeld entschieden. Er hatte schließlich auch das große „Tauben-Bild“ hinter dem Altar geschaffen. Die dabei fälligen Kosten wurden durch eine großzügige Spende gedeckt.

Im Zuge der Installation unserer neuen Bilder in der Friedenskirche wurden die Gemeinderäume erneuert und verschönert: neben neuen Tischen und Stühlen im großen Saal und neuer Garderobe im Flur bekamen die Wände neue Anstriche. Sogar die Konfirmanden beteiligten sich und schufen im großen Gemeinderaum ein kleines „Kunstwerk“: in Anklang an das Friedenstauben-Motiv aus dem Gottesdienstraum entstand ein großer Vogel mit einem grünen Lorbeerzweig im Schnabel an der Stirnseite des Gemeindesaales.

Anfang des Jahres 2018 wurde die Heizungsanlage in den Gemeinderäumen erneuert. Die alten Stromspeicheröfen, die mit dem Bau der Friedenskirche und ihrer Gemeinderäume im Jahr 1968 installiert wurden, wurden gegen eine neue Elektroheizung (Speicherheizung mit Direktheizung) ausgetauscht. Ein Jahr später wurde außerdem der Eingang (außen und innen) zu den Gemeinderäumen saniert.